Welches Dämmmaterial ist das richtige?

Welches Material das richtige für die Dämmung deines Baus ist, hängt vor allem von den Grundvoraussetzungen ab. Die gängigsten Stoffe für Dämmungen sind Klemmfilze aus Glas- und Steinwolle sowie XPS- bzw. EPS-Platten. Auch Mineralwolle, Styropor, Zellulose und Holzfaser sind verbreitet. Alternativ können auch nachwachsende Dämmstoffe wie Hanf- und Baumwolle oder Kork genutzt werden. Je nachdem welchen Teil deines Gebäudes du dämmen möchtest, wählst du das Material aus.

Wie dämme ich meine Fassaden richtig?

Die Außenwände nehmen die größte Fläche an der Gebäudehülle ein mit über 40 %. Vor allem in den kalten Wintermonaten geht hierüber viel an Wärme und Heizenergie verloren. Das kostet zusätzlich Geld, belastet die Umwelt und schadet dem Wohnklima. Durch die Dämmung der Außenwände wird der Wärmeverlust verringert und die Heizkosten sinken. Dazu musst du den Untergrund der Außenwand gründlich prüfen und bei Bedarf aufbereiten.

Die Wärmeleitfähigkeit gibt an, wie gut das entsprechende Dämmmaterial Wärme leitet oder eben nicht. Je niedriger der Wert (gemessen in W/(m*K)) ausfällt, desto besser dämmt das Material. Die Wärmeleitfähigkeitsstufe und die Wärmeleitfähigkeitsgruppe basieren jeweils auf diesem Wert und dienen in erster Linie der Produktbeschreibung eines Dämmstoffes. Ein Baustoff mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,038 W/(m*K) wird als Wärmeleitstufe 038 oder als Wärmeleitgruppe mit 040 gekennzeichnet.

Mit dem Wärmedurchgangskoeffizienten, dem sogenannten U-Wert, wird angegeben, wie viel Wärme zwischen der Innen- und Außenseite des Gebäudes verloren geht. Je kleiner der U-Wert ist, desto geringer sind die Wärmeverluste. Er wird aus der Wärmeleitfähigkeit und der Dicke des Dämmmaterials berechnet.

Die Dämmung muss lückenlos sein, denn sonst entstehen Wärmebrücken, an denen sich Feuchtigkeit sammeln und Schimmel bilden kann. Fensterbänke z. B. müssen präzise abschließen. Nach dem Dämmen empfiehlt es sich, von Beginn an richtig zu lüften und zu heizen, um weiterhin das Wohnklima halten zu können.

Wie wird ein Dach richtig gedämmt?

Dachgeschossbewohner kennen es: Wärme staut sich im Sommer unter dem Dach, weil sie nach oben steigt. Gerade, wenn das Dach bewohnt ist, lohnt sich eine entsprechende Dämmung. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, dein Dach zu dämmen: mit einer Zwischensparrendämmung, einer Untersparrendämmung oder einer Aufsparrendämmung. In der Regel hängt die jeweilige Art von der Bauweise des Dachstuhls ab.
Die Zwischensparren- und Untersparrendämmung können von einem versierten Heimwerker verrichtet werden, während die Aufsparrendämmung im besten Fall einer Fachkraft überlassen wird. Achte bei der Auswahl des Materials darauf, dass der Dämmstoff zur Wärmeleitgruppe 035 bis 040 gehört.

Wichtig: Vergiss nicht deinen Schornstein. Wenn Abluft durch einen kalten, ungedämmten Schacht nach oben zieht, kondensiert das Wasser und es entsteht Feuchtigkeit. Selbst, wenn der Kamin nicht genutzt wird, lohnt sich eine Dämmung, da sonst kalte Luft von außen durch den Schacht strömt.

Innenräume dämmen

Manchmal ist eine Wärmeisolierung der Außenfassade nicht möglich. In dem Fall kann ein Gebäude von innen gedämmt werden. Mit Hilfe einer Dampfbremse wird verhindert, dass sich Feuchtigkeit an der Wand oder am Dämmmaterial bildet. Eine Dämmbremse ist eine Folie, die meist aus Kunststoffen, manchmal auch aus Pappe besteht, und direkt auf das entsprechende Dämmmaterial verlegt wird.

Damit eine Innendämmung auch wirklich funktioniert, muss die Außenwand trocken und schlagregendicht sein. Die Dämmstoff-Dicke muss ausreichend sein (im Idealfall 8 Zentimeter).

So dämmst du deinen Fußboden

Bei einem nicht gedämmten Fußboden überträgt sich die Kälte auf die Bodenplatte, was in der Regel für kalte Füße sorgt. Mit Hilfe von Vakuumplatten oder Polyurethan kann eine Wärmeisolierung im Fußboden eingesetzt werden. Bei Neubauten erfolgt die Wärmedämmung der Bodenplatte meist von unten. Dafür folgt zuerst der Magerbeton oder der Sand, dann die Kiesschicht, dann die Dämmplatten aus Polystrol, Schaumglasschotter oder Schaumglasplatten und schlussendlich die Bodenplatte.

Hilfreiche Tipps zur Dämmung

Starte nicht orientierungs- und planlos mit deinem Dämmprojekt, sondern mach dir vorher einen Plan. Eine vorherige Bestandsaufnahme durch einen Energie-Effizienz-Experten ist vor allem bei einer Bestandsimmobilie sehr sinnvoll. Diese Experten wissen, wo es zu Energieverlusten kommt und sprechen im Anschluss eine Empfehlung aus, wo es Einsparungen geben kann.

Stelle dir ein Sanierungskonzept zusammen. Bist du mit einem Rohbauprojekt zugange, solltest du dir vor Augen führen, was du alles dämmen möchtest und mit welchen Materialien du rechnen musst. Stelle dir einen Kostenplan auf und kontrolliere, ob du ggf. sogar Fördergelder beantragen kannst. Über die kfW oder das BAFA kannst du zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse beantragen. Über die BEG erhältst du sogar 50 % für den Energie-Effizienz-Experten als Zuschuss.